Beinahe wären uns im Ratschhaus die Stühle und der Platz ausgegangen: auf Einladung der AsF Ingolstadt war der Verein Afroskop e. V. zu Gast. „Ich weiß, Afrika schwarz? - Das Afrikabild und die Konstruktion von Schwarz Weiß in Deutschland" war der Titel des spannenden bildungspolitischen Vortrags und Diskussionsabends am 24. Juli.
Zahlreiche Tote auf dem Mittelmeer, Anschläge auf Asylantenheime, Pegida-Demonstrationen - Im Zuge des starken Zuwachses an Flüchtlingen in Deutschland bzw. Europa gewinnen die Themen Rassismus und Fremdenhass besonders in den Medien zunehmend an Präsenz. Diskriminierung und Rassismus gibt es in Deutschland jedoch schon sehr lange, und auch Menschen, die bereits lange in Deutschland leben, leiden darunter. Wie entsteht eigentlich Rassismus? Und wer ist überhaupt afrodeutsch und wer ist weiß?
Sabrina Seltmann, Masterandin an der Universität Augsburg, ging in ihrem Vortrag der Frage nach, wie Rassismen entstehen und wo sie verankert sind. Dabei nahm sie vor allem auf das Afrikabild Bezug und auf die Einteilung in die Kategorien "Schwarz" und "Weiß“. Außerdem gab sie mehrere Denkanstöße , wie wir selbst über unser Denken und Handeln im Alltag reflektieren können, um so zu einer toleranteren Gesellschaft beizutragen.Im Anschluss daran startete eine 45-minütige themenbezogene und hoch interessante Diskussion aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Zuletzt verlas die 1. Vorsitzende von Afroskop, Lena Haber, einen Brief, den sie an ihre Reichertshofener Mitbürgerinnen und Mitbürger nach dem Brandanschlag auf das geplante Asylbewerberheim schrieb. Den offenen Brief können Sie auf der Homepage von Afroskop oder hier bei Wordpress nachlesen.